Ökologische Vorzüge und Nachhaltigkeit
Die Verwendung von Naturfasern in der Textilindustrie gewinnt immer mehr an Bedeutung, da Unternehmen und Verbraucher nach umweltfreundlichen Alternativen suchen. Unter den verschiedenen Naturfasern sticht Hanf durch seine herausragenden ökologischen und technischen Vorteile hervor.
Werfen wir einen Blick auf die ökologischen und technischen Vorzüge von Hanffasern im Vergleich zu anderen Naturfasern und welche Produkte hat Norafin bereits entwickelt:
Ökologischer Fußabdruck von Hanf
Hanf zeichnet sich durch seinen geringen ökologischen Fußabdruck aus. Im Vergleich zu traditionellen Fasern wie Baumwolle benötigt die Hanfpflanze weniger Wasser, Pestizide und Herbizide für den Anbau. Hanfpflanzen wachsen schnell und dicht, was Unkrautwachstum unterdrückt und den Bedarf an chemischen Pflanzenschutzmitteln reduziert. Darüber hinaus trägt Hanf zur Bodenverbesserung bei, da die Pflanze Nährstoffe zurück in den Boden bringt und Erosion verhindert. Dies macht Hanf als Rohstoff für die Textilproduktion zu einer umweltfreundlichen Alternative. Oder: Dies macht Hanf zu einem sehr umweltfreundlichen Rohstoff für die Textilproduktion.
Hanf wird in den sogenannten Nutzhanf und medizinischen Hanf unterschieden.
Nutzhanf (Cannabis sativa L.) für die Textilindustrie bildet eine hohe Wuchshöhe und robuste Fasern aus. Die Pflanzen werden oft dicht gepflanzt, um lange Stängel und starke Fasern zu fördern. Medizinischer Hanf hingegen wird in der Regel buschiger angebaut, um die Blütenproduktion zu maximieren, die reich an Cannabinoiden ist. Der entscheidende Unterschied zwischen Nutzhanf und medizinischem Hanf liegt im Gehalt der Cannabinoide CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol). Nutzhanf weist einen niedrigen THC-Gehalt auf, der oft unter 0,3% liegt. Dagegen ist medizinischer Hanf auf einen höheren CBD-Gehalt ausgelegt und kann je nach Sorte unterschiedliche Mengen an THC enthalten.
In Deutschland und vielen europäischen Ländern ist der Anbau von Nutzhanf für die Textilindustrie rechtlich erlaubt, solange der THC-Gehalt unter dem gesetzlichen Grenzwert von 0,2% bis 0,3% liegt. Medizinischer Hanf unterliegt strengeren Kontrollen und wird meist nur zu Forschungs- und medizinischen Zwecken zugelassen. Die Gesetze können je nach Land variieren
Technische Vliesstoffe aus Hanf sind aufgrund ihrer natürlichen Faserstruktur äußerst widerstandsfähig und abriebfest. Hanffasern sind von Natur aus robust und besitzen eine hohe Reißfestigkeit, wodurch sie sich hervorragend für Anwendungen eignen, die strapazierfähige Materialien erfordern. Die abrasiven Eigenschaften von Hanf machen ihn ideal für Produkte wie Polier- und Schleifmittel sowie für Industrieanwendungen, bei denen eine hohe Beständigkeit gegenüber Verschleiß und Abrieb gefragt ist. Aber auch im Kosmetikbereich und im Bau wird die Nachfrage nach Hanfmaterialien immer höher – Abrasion und Reißfestigkeit sind neben der Nachhaltigkeit auch hier Kriterien, die Nutzer überzeugen.
Die Nachhaltigkeit von Hanffasern erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus der Pflanze. Hanfanbau erfordert weniger Ressourcen und hinterlässt einen geringeren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu anderen Faserpflanzen. Zudem sind Hanffasern biologisch abbaubar, was zu einer geringeren Belastung der Deponien beiträgt. Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit von Hanf ist seine Vielseitigkeit: Nicht nur die Fasern, sondern auch die Samen und Blätter können für verschiedene Produkte wie Lebensmittel, Kosmetika und Bio-Kunststoffe genutzt werden.
Fazit
Insgesamt bieten technische Vliesstoffe aus Hanf eine vielversprechende Alternative in der Textilindustrie. Die ökologischen Vorteile, geringe Abrasivität und nachhaltigen Eigenschaften machen Hanffasern zu einer attraktiven Option für umweltbewusste Verbraucher und Unternehmen. Die Nutzung von Hanf kann dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck der Textilindustrie zu reduzieren und gleichzeitig strapazierfähige und langlebige Materialien bereitzustellen.
Der Trend zu natürlich gewachsenen Produkten, die einen deutlich positiven Effekt auf den CO2-Fußabdruck haben, hat Norafin veranlasst sich neben der durch jahrelange Erfahrung in der Produktion und Entwicklung von zahlreichen Produkten aus Flachsfasern auch mit weiteren Naturfaser zu befassen.
Als ersten konkreten Schritt wurde im März 2020 zum ersten Mal eine größere Menge Hanffasern auf unseren Wasserstrahlanlagen verarbeitet. In Kombination mit der spezialisierten Lyocell-Faser wurde ein glatter 50 g/m² Hanf/Lyocell-Vliesstoff hergestellt, der für Gesichtsmaskenanwendungen verwendet wird. Im Jahr darauf konnte sogar eine erste Großmenge eines 100% Hanf-Vliesstoffes in Mildenau gefertigt werden. 2022 hat Norafin dann weitere Extreme ausgelotet und mit einem 30 g/m² Wasserstrahlvlies und einem 250 g/m²-Nadelvlies den Eintritt in den Hygienebereich geebnet.
Inzwischen gehört Hanf genauso als fester Bestandteil unserer Naturfaserkampagnen, wie unsere Flachsvliesstoffe. Erste Erfolge im Markt konnten wir in Kombination mit verschiedenen Ausrüstungsmöglichkeiten im Damenhygienebereich, im Innenausbau, in der Sportgeräteherstellung und im Reinigungsbereich erzielen.
Gern stellen wir Ihnen unser Portfolio im Bereich Hanffasern genauer vor.
Sprechen Sie uns gerne an!
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